4. Anwenderspezifische Parameterdateien

 

4. 1. Format

Das Seitenformat entspricht dem Aufbau der zu verwendenden Papiervorlage, z.B. eines Briefbogens. Man kann es getrennt für die 1. Seite (Kopfbogen) und die Folgeseiten festlegen, wobei man hier noch zwischen geraden und ungeraden Seiten unterscheiden kann.

Innerhalb des Seitenformates kann man Kopf- oder Fußtexte vereinbaren. Der Kopf- bzw. Fußtext selbst ist ein Textbaustein, der die Gestaltung dieser Bereiche enthält, und dessen Name und die gewünschte Position in den Seitenformaten angegeben wird. Bei jedem Seitenwechsel wird ein vereinbarter Kopf- bzw. Fußbaustein mit ausgegeben.

 

I

 

Angabe
mögl. Wert
Bedeutung

Angaben, getrennt für die erste Seite, sowie gerade und ungerade Folgeseiten:

Kopftext, Zl. Zeilennummer, max. 3 stellig Bestimmt die Anfangsposition des Kopftextes, falls einer angegeben ist
Kopftext, Name bis zu 15-stelliger Bausteinname Name eines Textbausteins, der am Anfang jeder Seite ausgegeben wird (kann fehlen)
Textanfang, Zl. Zeilennummer, max. 3 stellig

Diese Angabe gibt die Position der ersten zu druckenden Textzeile an. Diese Angabe ist für alle Seiten zwingend erforderlich. Ist ein Kopfbaustein definiert, muß der Textanfang auf jeden Fall dahinter liegen.

Seitenumbruch, Zl. Zeilennummer, max. 3 stellig

Hinter dieser Zeile findet bei Dokumentenbearbeitung der Seitenumbruch statt, sobald eine Leerzeile auftritt (kann fehlen).

Textende, Zl. Zeilennummer, max. 3 stellig

Dieser Eintrag definiert, in welcher Zeile der Ausdruck unbedingt enden soll. Das Textende darf den Wert der gesamten Blattlänge nicht überschreiten. Die Eingabe ist zwingend.

Fußtext, Zl. Zeilennummer, max. 3 stellig

Bestimmt die Anfangsposition des Fußtextes. Der Fußtext muß hinter dem Textende liegen und darf die Blattlänge nicht überschreiten.

Fußtext bis zu 15-stelliger Bausteinname Name eines Textbausteins, der am Ende jeder Seite ausgegeben wird (kann fehlen)
Seitennummer Angabe einer jeweils max. 3-stelligen Zeilen- und Spaltennummer Ist diese Angabe vorhanden, wird an der entsprechenden Stelle die jeweils aktuelle Seitennummer ausgegeben
Datum Angabe einer jeweils max. 3-stelligen Zeilen- und Spaltennummer Ist diese Angabe vorhanden, wird an der entsprechenden Stelle das aktuelle Datum gedruckt.
Anschrift Angabe einer jeweils max. 3-stelligen Zeilen- und Spaltennummer Ist diese Angabe vorhanden, wird an der entsprechenden Stelle die sogenannte Kurzanschrift ausgegeben. Diese entspricht der Angabe zum Kommentarfeld in den Vereinbarungen zum Datenbankerstabruf in den Dokumentenparametern.

Die nachfolgenden Angaben werden nur einmal im Format gemacht, gelten also für alle Seiten:

Blattlänge Zeilenzahl
max. 3 stellig
Hier ist die drucker- und papierabhängige Blattlänge einzugeben. Es handelt sich um die Anzahl logischer Zeilen, abhängig vom eingestellten Zeilenabstand. Bei Ausgabe auf DIN A4 Papier (hoch) mit einzeiligem Zeilenabstand ist hier je nach Drucker eine Angabe zwischen 66 und 68 Zeilen sinnvoll. Die Eingabe ist zwingend.
Seitennr.-Form max. 10-stellige Formatangabe

An dieser Stelle kann die Darstellungsform für die Ausgabe der Seitennummer angegeben werden. Die Seitennummer selbst wird mit einem Stopcode eingetragen, z.B.

Seite Stp

Wenn die Seitennumerierung über einen Kopf- oder Fußtext- Baustein ausgegeben wird, ist an dieser Stelle kein Eintrag erforderlich.

Zeichenabstand 2-stellige Ziffernangabe Die Standardangaben sind 10, 12 oder 15 Zeichen pro Zoll.
Zeilenabstand 1-stellige Ziffernangabe

Es bedeutet

1 1-stellige Ziffernangabe
2 1 ½ - zeilig
3 2 - zeilig

 

Noch einige Anmerkungen zu Kopf- und Fußbausteinen:

 

Seitenformate besitzen den Dateityp 5. Ihr Name ist frei wählbar. Sie lassen sich beliebigen Dokumenten über deren Dokumenten-Parameter zuordnen.

 

4.2. Drucker-Voreinstellungen

Formate legen lediglich die Blattaufteilung fürs Drucken fest. Weitere Festlegungen fürs Drucken erfolgen in den sogenannten Druckervoreinstellungen.

Im einzelnen enthalten Druckervoreinstellungen folgende Angaben:

 

 

Angabe
mögl. Wert
Bedeutung
Ausgabegerät bis zu 15-stelliger Name Ein Ausgabegerät ist eine weitere eigenständige Parameterdatei.
Sie beschreibt den Drucker, mit dem gearbeitet werden soll.
Für verschiedene Drucker wird man auch verschiedene Ausgabegeräte benötigen, da im Ausgabegerät zum einen Angaben zur Druckeransteuerung vorhanden sind, aber auch Angaben zum logischen Standort (in Form der Warteschlange)
Seitenauswahl Seitenangabe

Angabe der Seiten, die gedruckt werden sollen. Als Standard steht hier 1-9999 für den Ausdruck des gesamten Dokumentes.
Abweichend davon kann man auch Teilbereiche drucken, z.B. die erste, die vierte bis siebte und die 25. Seite. Die Angabe für die Seitenauswahl wäre dann:

1,4-7,25

 

Anzahl Ausdrucke Anzahl egt fest, wieviele Ausdrucke erstellt werden sollen. Voreingestellt ist normalerweise 1.
Kopien durch Drucker erstellen J oder N

Angabe von J heißt, daß die gewünschte Kopien durch den Drucker erzeugt werden (der Drucker arbeitet quasi als Kopierer).
Führt insbesondere bei Laserdruckern zu maximaler Druckgeschwindigkeit.
Allerdings erfolgt das Erstellen der Kopien durch den Drucker seitenweise, d.h. mehrseitige Ausdrucke sind anschließend nicht sortiert.

Seitennummer der ersten Seite Seitennummer An dieser Stelle kann man die erste Seitennummer des Druckauftrages festlegen. Üblicherweise ist das die Seite 1. Soll z.B. aus verschiedenen Dokumenten ein Gesamtwerk mit durchgehender Numerierung entstehen, kann man hier jeweils die Anschlußnummer eintragen.
Heftrand gerade Seiten maximal 2-stellige numerische Angabe Abstand zwischen dem linken Blattrand und der ersten Druckposition
Heftrand ungerade Seiten maximal 2-stellige numerische Angabe entsprechende Angabe für ungerade Seiten
Fußtext letzte Seite drucken J oder N Ist ein Fußtext vereinbart, kann man entscheiden, ob er auf der letzten Seite noch ausgegeben werden soll oder nicht. Enthält der Fußtext z.B. eine Folgeseitenangabe, ist der Ausdruck auf der letzten Seite nicht sinnvoll, enthält er dagegen die Seitenangabe schon.
Optionalen Text drucken J oder N Bei Eingabe von "J" werden Textbereiche, die mit Dp1 (Drucken aus) bzw. Dp0 (Drucken ein) gekennzeichnet sind, trotzdem ausgedruckt. Bei "N" wird dieser Text beim Drucken unterdrückt.
Nachricht an Auftraggeber J oder N

Bei J informiert das System den auftraggebenden Arbeitsplatz, sobald der Druckauftrag erledigt ist. Das kann sinnvoll sein, wenn der Drucker nicht am eigenen Arbeitsplatz angeschlossen ist.

Manuelle Papierzufuhr J

J bedeutet, daß Papier am Drucker generell von Hand zugeführt wird (stärkeres Papier, Folien). Beim Drucken hält der Spooler vor jeder Seite an und wartet auf manuelle Bestätigung, daß Papier eingelegt worden ist.


Schachtauswahl 1. Seite Zahl zwischen 1 und 9
oder M
Das Papier für die erste Seite wird aus dem angegebenen Schacht geholt.
Auch die Angabe M ist zulässig, wenn die erste Seite manuell zugeführt wird.

Die Ansteuersequenzen für die Schachtangaben 1, 2 und M können im Ausgabegerät vereinbart werden, für höhere Schachtangaben müssen Vereinbarungen in der Druckersteuerdatei getroffen werden.

Schachtauswahl Folgeseiten Zahl zwischen 1 und 9
oder M
analog zur Schachtauswahl für die erste Seite
Schachtauswahl Kopien Zahl zwischen 1 und 9
oder M
bewirkt, daß die angegebene Schachtauswahl für Kopien herangezogen wird, gleichgültig, welcher Papierschacht für das Original benutzt wird. Dies funktioniert nur, wenn der Spooler die Kopien selbst erzeugt. Werden Kopien durch den Drucker erzeugt, ist diese Einstellung nicht wirksam.
Drucken wie gespeichert J oder N

J bedeutet, daß vom Spooler kein Zeilen- bzw. Seitenumbruch mehr vorgenommen wird.

Format Formatname Angabe eines Formats, das die Blattaufteilung beschreibt.

 

 

Druckervoreinstellungen haben den Dateityp 7. Ihr Name ist frei wählbar, allerdings ist darauf zu achten, daß es nicht zu Namenskollisionen mit den nachfolgend beschriebenen Ausgabegeräten kommt, die ebenfalls vom Typ 7 sind.

 

 

4. 3. Ausgabegeräte

 

Ausgabegeräte sind logische Beschreibungen des Druckers. Sie enthalten Angaben zum physikalischen Druckertyp und zum 'Standort' des Druckers. Ferner legen sie fest, mit welchen Schriftarten, die druckerseitig verfügbar sind, gedruckt werden soll.

 

Ein Ausgabegerät kann also beispielsweise wie folgt aussehen:

 

Es gibt im einzelnen folgende Angaben:

Angabe
mögl. Wert
Bedeutung
Warteschlange bis zu 15-stelliger Name

Hier wird gewissermassen der Druckerstandort angegeben; dabei handelt es sich um einen frei wählbaren Namen.

Wird ein Druckauftrag erstellt, so wird dieser zunächst auf die Platte geschrieben und zwar in einer Datei vom Typ 10 mit dem hier angegebenen Dateinamen.

Wird irgendwo ein Spooler gestartet, um Druckaufträge abzuarbeiten, gibt man ihm beim Start ebenfalls den Namen einer Warteschlange mit. Dadurch weiß der Spooler, welche Aufträge er drucken soll. Umgekehrt wird durch diese Beziehung festgelegt, wo ein Druckauftrag ausgegeben wird.

Drucktabelle bis zu 14-stelliger Name

auch hier wird ein Name angegeben. Hinter einer Drucktabelle verbergen sich insgesamt 4 Dateien vom Typ 2, in denen die Umcodierung jedes einzelnen Zeichens festgelegt wird. Dies ist erforderlich, da der intern im DORADO benutzte Zeichensatz nicht in allen Fällen zu den internen Druckerzeichensätzen paßt.

Standarddrucktabelle ist die ptibm, die für die meisten Druckermodelle geeignet ist.

Hinter dem Namen ptibm verbergen sich die 4 Typ-2 Dateien:

  • ptibm1
  • ptibm2
  • ptibm3
  • ptibm4

je eine Datei für jeden der vier internen MultiDOS Zeichensätze. Diese werden dadurch auf den IBM 8-Bit ASCII Zeichensatz abgebildet.

Für das Erzeugen von emails sollte die Drucktabelle ptansi genommen werden.

Druckersteuerdatei bis zu 12-stelliger Name

hier wird der Name einer Druckersteuerdatei eingetragen. Die Druckersteuerdatei enthält die druckerspezifischen Steuersequenzen.

Folgende Druckersteuerdateien sind standardmäßig vorhanden:

HP.LJ5 für HP Laser Jet und kompatible
CANON.BJ3 für Canon BJ300
CANON.LBP für Canon LBP Laserdrucker
EPSON.LQ5 für Epson Drucker
FUJITSU.DL2 für Fujitsu DL2x00 Serie

Allgemein gilt hier die Namenskonvention:

<Druckerhersteller> . <Druckername>

Der Punkt als Trennzeichen ist zwingend erforderlich.

Für emails ist als Druckersteuerdatei SIMPLE.MAPIanzugeben.

Druckerschnittstelle

STD
WIN:name
DAT:pfadangabe
>Dateiname
MAIL

Ausgabemedium für den Spooler

 

DpA bis DpI Escapesequenzen
Name einer Fontbeschreibngsdatei
Schriftgrössendefinition
Festlegung von Schriftart und Schriftgrösse
DpT DpU Escapesequenzen frei wählbare Sequenzen

Papierschacht 1
Papierschacht 2
Manuelle Papierzufuhr

 

Escapesequenzen

hier können Escapesequenzen zur Schachtansteuerung erfolgen.
Papierschacht 1 korrespondiert mit der Schachtangabe 1 in den Druckervoreinstellungen, entsprechend Papierschacht 2 zur Angabe 2.

Die Escapesequenz für manuelle Papierzufuhr wird ausgewertet bei der Schachtangabe M in den Druckervoreinstellungen.

 

Druckerschnittstelle

Als Druckerschnittstelle sollte normalerweise STD angegeben werden. I Abhängigkeit von seiner Systemumgebung und seinen INI-Parametern bestimmt der Spooler dann, wohin die Ausgabe gelenkt werden soll.

Die anderen Angaben haben folgende Bedeutung:

Angabe
Ausgabeziel
WIN:name hinter WIN: muss der Name eines Windows Druckers stehen. Die Druckausgaben werden in dessen Warteschlange gelenkt.
DAT:pfadangabe

pfadangabe ist der Name eines Directories. Für jeden Druckauftrag wird in diesem Directory eine Datei erzeugt und die Druckausgabe in diese Datei geschrieben.
Die Namen der Dateien werden bei 1 beginnend automatisch hochnumeriert.

 

>Dateiname Zu Testzwecken oder Spezialanwendungen kann die Druckausgabe in die angegebene (MultiDOS-) Datei umgelenkt werden.
MAIL Die Druckausgabe wird als email-Auftrag an den email-Client des Arbeitsplatzes weitergeleitet. Näheres ist hier zu finden.

 

Druckparameter Dp A bis Dp I

 

Bei den Font-Definitionen für Dp A .. Dp I, sowie Dp T und Dp U können Escape-Folgen eingetragen werden. Diese werden an Stelle der DP-Sequenz zum Drucker geschickt.

Alternativ zur Escape-Sequenz kann der Name einer Fontbeschreibungsdatei angegeben werden. Ob eine solche Datei gemeint ist, ist erkenntlich daran, ob der Eintrag mit der Zeichenfolge F- beginnt. Dann enthält die Fontbeschreibungsdatei neben weiteren Angaben auch die Escapesequenzen zur Schriftauswahl.

Wegen der besseren Lesbarkeit und leichteren Pflege ist die Angabe von Fontbeschreibungsdateien dem direkten Eintrag von Escape-Sequenzen vorzuziehen.

Darüberhinaus ist es möglich, für Dp A bis Dp I statt einer Escape-Sequenz oder einer Fontbeschreibungsdatei lediglich eine Größenfestlegung für den eingestellten Font einzutragen. Dies erfolgt (wie im Dokument selbst) durch die Angabe

Dp . Punktzahl

Es ist auch möglich, Fontbeschreibungsdatei und Punktzahl zu kombinieren, in Form von

Name Dp . Punktzahl

also z.B.

F-HPLJARIAL Dp.14