Datei: MultiDOS.INI

 

1. Aufbau der INI Datei

Alle zentralen Steuerungen für den MDKWIN sowie der darauf laufenden DORADO Programme und Anwendungen stehen in einer INI-Datei mit dem Namen

MULTIDOS.INI

Die Datei liegt im Windowsverzeichnis.

 

Die INI-Datei kann mehrere Abschnitte enthalten. Zunächst gibt es einen Abschnitt

[ DEFAULT ]

der generelle Konfigurationen enthält. Zusätzlich kann es zu jedem Programm einen eigenen Abschnitt mit abweichenden Angaben geben. Der Name eines solchen programmspezifischen Abschnitts ist identisch mit dem Programmnamen, also z.B.

[ DORADOW ]

 

Man kann ferner dasselbe Programm wahlweise mit unterschiedlichen Parametern starten. Dazu muss

Beispiel:
Abschnittsname:
[ ABLAGEW1 ]
Programmstart :
 ABLAGEW.EXE #1
 

Insbesondere gibt es einen Abschnitt, der alle zentralen Steuerungen für den Systemkern MDKWIN enthält. Er trägt den Abschnittsnamen

[ MDKWIN ]

 

Parameterangaben erfolgen stets in der Form

Parametername=Wert

Es gibt Zahl- und Stringparameter. Bei Zahlparametern wird der Wert entweder als

angegeben. Hexangaben werden durch die Zeichenfolge 0x eingeleitet.

 

Beispiel:  
MBRam= 64
MBRam= 0x40

vereinbart jeweils, dass das gestartete Programm maximal 64MB Speicher zur Verfügung gestellt bekommt.

 

 

Stringparameter sollten durch Doppelapostroph eingeschlossen werden. Enthält der Parameterwert nur 'normale' Zeichen, dass heißt Buchstaben oder Ziffern, dürfen die Apostrophe weggelassen werden.

 

 

2. Programm-Parameter

Bei den allgemeinen Parametern handelt es sich um Steuerungsgrössen,. die für jedes Programm gezielt vereinbart werden können. So kann es sinnvoll sein für die Ablageverwaltung eine grössere Zeilen- oder Spaltenzahl zu vereinbaren, als für eine Datenbankanwendung.

 

2. 1. Bildschirmsteuerungen

 

Parameter
Wert
Bedeutung
MAXZEILE 0 .. 63 maximale zu verwendende Zeilennummer
MAXSPALTE 1.. 128 maximale zu verwendende Spaltennummer
 
ZBREITE   Bildschirm-Font-Zeichenbreite in Pixeln
ZHOEHE   Bildschirm-Font-Zeichenhöhe in Pixeln
 
NORMALFONT   Name des Bildschirmfonts, der verwendet werden soll (das sollte kein Proportionalfont sein)
FETTFONT   Name des Bildschirmfonts, der für fette Darstellung genommen werden soll (kein Proportionalfont, nicht größer als der Normalfont)
DIALOGFONT   Font für Rollbalken und Listviews
 
UEBERSCHRIFT Text

Bezeichnung dex Programms in der Windows-Titelzeile, wird jedoch von manchen Programmen kontextabhängig überschrieben

 
Beispiel:   DialogFont=MD_8x14

 

 

 

2. 2. Initialisierungs-Steuerungen

Parameter
Wert
Bedeutung
MBram Zahl maximale Größe RAM, die ein bzw. das Programm sich nehmen darf
 
INITMAXIMAL

0
oder ungleich 0

bewirkt ein Starten in maximierter Größe, wenn nicht 0. Dieser Wert ist standardmäßig mit 1 vorbesetzt, muß also explizit auf 0 gesetzt werden, wenn nicht maximiert gestartet werden soll.
INITMINIMAL 0
oder ungleich 0
bewirkt ein Starten in minimierter Form, wenn nicht 0.
INITHIDE 0
oder ungleich 0
falls ungleich 0: Programm soll ganz unsichtbar sein - selbst in der Taskleiste
 
INITHORIZONTAL Anzahl Pixel steuert den horizontalen Abstand vom Bildschirmrand
INITVERTIKAL Anzahl Pixel steuert den vertikalen Abstand vom Bildschirmrand

 

2. 3. Testhilfen

Parameter
Wert
Bedeutung
CTLtrace 0 oder ungleich 0 falls ungleich 0: bei jedem Zeichen, das aus einer Kontrolldatei stammt, wird das Programm angehalten. Das aktuelle Zeichen aus der Ablaufdatei wird in einem Trace-Fenster angezeigt . Das Programm wir angehalten, bis eine Eingabe erfolgt.
Vertrace 0 oder ungleich 0 falls ungleich 0: alle wichtigen Befehle in der Verarbeitung werden in ein eigenes Tracefenster geschrieben.

 

 

2. 4. Sonstige Parameter

Parameter
Wert
Bedeutung
Voreinstellung
StdDateFormat Formatstring

Standardformat für die Datumsdarstellung, bezieht sich auf die Funktionen

Vc+date()

in allen Verarbeitungsumgebungen,

VcD

im Text / Ablage / Spooler und

Mult D

im Text bzw. in der Ablage.

Dabei muss der Formatstring denselben Konventionen entsprechen wie der Formatstring bei der Verarbeitungsprozedur date()

8-stellige Darstellung der Form tt.mm.jj
ATstattParagraph 0
oder ungleich 0

Voreinstellung fürs MultiDOS-Umfeld ist, dass für die Zeichensatz-Position 40H im 1. Zeichensatz das Paragraph-Zeichen auf dem Bildschirm dargestellt wird.

Ist dieser Parameter gleich 1, so wird dieses Zeichen als @ - Zeichen ('Klammeraffe') dargestellt, z.B. für E-Mail-Adressen.

Beide Zeichen kann man auch im 2. Zeichensatz ansteuern:

Paragraph durch Mult 2 p Mult 1

'Klammeraffe' durch Mult 2 w Mult 1 bzw.
durch AltGr + Q

0

 

 

3. Parameter für Systemkern MDKWIN

Alle zentralen Steuerungen für den Systemkern MDKWIN stehen in der INI-Datei in der Sektion

[ MDKWIN ]

 

3.1. Parameter für Systemstart

 

Parameter
Wert
Bedeutung
Voreinstellung
Konfdatei Name einer Plattendatei Name der Plattendatei, aus der der Konfigurations-Sektor gelesen wird \MD--DISK\MD-DISK@.DSK
 
LOGIN "Name Passwort"

Kenndaten für automatisches LOGIN
Benutzername und Passwort werden durch Leerzeichen von einander getrennt. Aus Syntasgründen ist die Angabe des Passwortes zwingend erforderlich.

 
 
START "Programmname" Es muss der vollständige Pfad und die Extension des Programms bzw. der Batchdatei angegeben werden.
Das angegebene Programm bzw. die Batchdatei wird automatisch automatisch gestartet, sobald das erste Login erfolgreich zu Ende gegangen ist.
Eine Batch-Datei muss dann verwendet werden, wenn das zu startende Programm Parameter benötigt, da diese hier nicht angegeben werden können.
 

 

 

3.2. Netzsteuerungen

 

Parameter
Wert
Bedeutung
Voreinstellung
PLATZ Nummer Nummer (dezimal) des eigenen Platzes 0
 
NETZ

IPX
TCP
MIRROR
PIPE

Festlegung des Netzwerktyps.

Details zur Angabe MIRROR hier.
 
weitere Parameter, wenn NETZ=IPX
IPXrnet max. 8-stellige Hex-Angabe Wenn zwei MultiDOS-Netzwerke über Router (z.B. ISDN-Router) verbunden sind, muß in jedem der beiden Netze der Name des jeweilig anderen Netzes mit Hilfe dieses Parameters bekannt gemacht werden.
Hier ist der vollständige Netzname in genau derselben Schreibweise wie in der Netz-Konfiguration anzugeben.
 
IPXsocket Hex-Zahl

vom Default abweichende Socketnummer für mehrere unabhängige Netze auf einem Kabel.

0x4747
weitere Parameter, wenn NETZ=TCP
TCPserver

IP-Adresse

Die Adresse kann wahlweise in der Form

192.168.100.8 oder
www.MDplatz0.de o.ä.

angegeben werden.

dient zum expliziten Festlegen der IP-Adresse, wenn der Platz 0 nicht zur selben Klasse (A/B/C) gehört wie der eigene Platz.

Ein solcher Eintrag muß, wenn er nötig ist, an allen Nebenplätzen konfiguriert werden

 
TCPport Portadresse Damit kann der standardmäßige TCP-Port verändert werden 0x4747
weitere Parameter, wenn NETZ=PIPE
PIPEserver

IP-Adresse oder Name des MultiDOS-Servers

 

(verfügbar ab Version 5.01)

 
 
ClientThreads dezimale Zahl

Anzahl Threads für Nebenplatz- Betrieb; bei vielen Nebenplätzen und schnellem Netz genügt evtl. die Voreinstellung nicht.

5

 

Es können mehrere Netze konfiguriert werden. Die Konfiguration für weitere Netze erfolgt durch Anhängen einer Nummer hinter dem Parameternamen.

Beispiel:  

Netz2=TCP
TCPserver2=192.168.100.87
Netz3=Mirror

 

 

3.2. Platten- und Dateiverwaltung

 

Parameter
Wert
Bedeutung
Voreinstellung
CacheMB Zahl Größe des Platten-Caches in MB 10

LW1
LW2
bis
LW8

Dateiname inkl. Pfadangabe

vereinbart die Zuordnung einer Plattendatei zu einem logischen Laufwerk mit einer Laufwerksnummer zwischen 1 und 8

Beispiel:   LW4="E:\MDsystem\FIBU.DSK"

 

 
SS1
SS2
bis
SS8
0 oder ungleich 0

ungleich 0, wenn für das Laufwerk mit der entsprechenden Laufwerksnummer eine Schreibsimulation durchgeführt werden soll.

Schreibsimulation heißt, alle Änderungen am Datenbestand werden nur im Cache ausgeführt und bleiben somit auch nur solange erhalten, wie der MDKWIN läuft.

Bei CD-Rom Plattendateien ist die Parameterangabe überflüssig, da der MDKWIN diese als solche erkennt und automatisch die Schreibsimulation einschaltet.

Gedacht ist diese Leistung z.B. für den direkten Zugriff auf Datensicherungen, die nicht mehr geändert werden können oder sollen, oder auch für Vorführungen bei denen der wohldefinierte Ausgangsdatenbestand erhalten bleiben soll.

(verfügbar ab Vs. 4.04)

 

 

 

3. 3. Lizenzverwaltung

Parameter
Wert
Bedeutung
Voreinstellung
LIMAN 0 oder ungleich 0

ungleich 0, wenn am Nebenplatz mit lokaler Lizenzverwaltung gearbeitet werden soll

 

 

 

am Platz 0: 1,
sonst 0
SOFTLIZENZ 5-stellige dezimale Lizenznummer

für Einzelplatzsysteme, die ohne Hardware-Dongle arbeiten.

 
DEMOLIZENZ 0 oder ungleich 0 für Einzelplatz-Demoinstallationen  

 

3. 4. Systemende

Parameter
Wert
Bedeutung
Voreinstellung
ABBRECHBAR zahl

Steuerung, ob bzw. wie sich MDKWIN beenden soll.
Folgende Werte sind möglich:

0 gar nicht abbrechbar
1 abbrechbar durch Benutzereingabe
2 MDKWIN wird beendet, wenn WINDOWS heruntergefahren wird
3 MDKWIN wird beendet, wenn WINDOWS heruntergefahren wird, kann aber auch durch Benutzereingabe beendet werden

 

3

 

3. 5. Sonstige Systemsteuerungen

Parameter
Wert
Bedeutung
Voreinstellung
ZEITSTART1
bis
ZEITSTART9
"hh:mm Programmname"

Definition eines Zeitpunkts zu dem automatisch ein Programm bzw. eine Batchdatei gestartet wird.

Der Zeitpunkt wird festgelgt durch die Stundenangabe hh und der Minutenangabe mm.

Als Programmname wird der Name eines Programms oder einer Batchdatei inkl. Pfad angegeben. Zeitangabe und Programmname müssen durch ein Leerzeichen voneinander getrennt werden.

 
Beispiel:  

ZeitStart1="02:30 C:\BAT\Reorg.BAT"

Eine Batch-Datei muss dann verwendet werden, wenn das zu startende Programm Parameter benötigt, da diese hier nicht angegeben werden können.

Beispiel für den Inhalt der Reorg.BAT zum Reorganisieren von Laufwerk 3:

C:\MultiDOS\W32\ReorgW.exe .3

 
FEHLERDATEI Dateiname

Name einer Datei inkl. Pfadangabe, in die der MDKWIN Fehlermeldungen ausgibt.

Sollen in Ausnahmefällen auch am Platz 0 Fehlermeldungen auf dem Bildschirm angezeigt werden (weil das z.B. gleichzeitig auch ein Arbeitsplatz ist), so muss FehlerDatei=" " (also ein Leerzeichen als Dateiname) eingetragen werden.

am Platz0:
C:\FEHLPROT.TXT
sonst:
Fehlermeldungen werden nicht in Datei sondern auf Bildschirm ausgegeben

 

 

 

4. Sonstige Parameter

 

4. 1. Spooler

Zur Steuerung des Spoolers gibt es mehrere Parameter, die im Abschnitt

[SPOOLERW]

einzutragen sind.

 

Parameter
Wert
Bedeutung
Voreinstellung
 
Zeitsteuerungen
POLLINGZEIT Anzahl Sekunden

Nach dieser Zeit (Anzahl Sekunden) fragt der Spooler wieder beim Server nach, ob Druckaufträge in der Warteschlange angekommen sind.

Der Parameter dient zur Reduzierung von Telefonkosten bei Remote-Nebenplätzen, die mit Wählleitungen auf den Hauptplatz zugreifen.

1
ENDE

Uhrzeit in der Forrm
HH:MM

Wenn die als HH:MM angegebene Uhrzeit überschritten ist, beendet sich der Spooler, sobald keine Druckaufträge mehr vorliegen.

 
Festlegung des Standarddruckers
DRUCKER "WIN:Druckername"

Ist im Ausgabegerät als Drucker STD eingetragen, so erfolgt die Druckausgabe auf den hier angebenen Windowsdrucker

 
WSwsname "WIN:Druckername" analog, aber nur bei Abarbeitung der Warteschlange wsname  
DRUCKER "DAT:Pfadangabe"

Ist im Ausgabegerät als Drucker STD eingetragen, so erfolgt die Druckausgabe in automatische durchnumerierte Dateien, in dem hier angebenen Directory

 
WSwsname "DAT:Pfadangabe" analog, aber nur bei Abarbeitung der Warteschlange wsname