DORADO Automatische Datenerfassung

 

1. Zielsetzung

 

Das Programm DBADEW.EXE ermöglicht die automatische Erfassung von DORADO Datenbank- Objekten, deren Inhalt in einem Textbaustein vorgegeben ist. Es ist darüber hinaus auch möglich, bereits existierende Objekte auf diesem Weg zu verändern oder zu ergänzen.


Auf diese Weise können insbesondere Datensätze, die von einem Fremdrechner stammen, bequem in DORADO-Datenbanken übernommen werden.


Ein anderer Anwendungsbereich ist der Transport von (Teil-) Objekten aus einer DORADO-Datenbank in eine andere, indem man zunächst über einen Verarbeitungslauf einen geeigneten Textbaustein erstellt und diesen anschließend mit Hilfe des ADE- Programms in die Zieldatenbank übernimmt.

 

2. Voraussetzung an den Datenaufbau

Der Textbaustein, in dem die Datensätze vorliegen, muß fest formatiert sein, d.h. sein Aufbau muß folgende Bedingungen erfüllen:

Sollen bereits existierende Objekte geändert werden (Update), so muß ein Datenfeld als Zugriffsfeld ausgezeichnet sein . Sein Inhalt muß eindeutig das Datenobjekt identifizieren, das geändert bzw. ergänzt werden soll.


Der zu übernehmende Datensatz darf nicht mehr Datenfelder als die Objekt der Zieldatenbank enthalten.

 

3. Bedienung

Nach Start des Programms werden folgende Eingaben angefordert:

Datenbank-Anwahl

Hier muß die Anwahl der Datenbank eingegeben werden, in die die Datensätze als Objekte übernommen werden sollen.

Falls bereits eine Datenbank aktuell eingestellt ist, wird deren Anwahl als Vorschlag für die Eingabe im Bildschirmfeld protokolliert. Der Eingabevorschlag kann akzeptiert oder überschrieben werden.

Steuerdatei Hier muß der Name der angegeben werden, in der das Format des Daten-Textbausteins beschrieben ist. Die Steuerdatei muß als Textbaustein auf dem Ladelaufwerk zur Verfügung stehen.
Datendatei Hier wird der Name des Textbausteins angegeben, der die zu erfassenden Datensätze enthält.

Laufwerk

Hier wird das Laufwerk angegeben, auf dem sich der Daten-Textbaustein befindet.

 

Nach der letzten Eingabe beginnt das Programm mit der Übernahme der Datensätze in die Zieldatenbank. Die Vergabe der Objektnummern erfolgt automatisch. Der Fortschritt der Erfassung wird protokolliert, indem jeweils die Anzahl der bisher erzeugten Datensätze, die Anzahl der bisher geänderten Objekte, sowie die Nummer des aktuell in Bearbeitung befindlichen Objekts auf dem Bildschirm ausgegeben werden.

Werden 2 Minuszeichen als Anzahl geänderter Objekte protokolliert, so bedeutet dies, daß es sich um einen reinen Erfassungslauf ohne 'Update-Funktion' handelt.

Sind alle Sätze übernommen worden, blinkt der Cursor in der untersten Bildschimzeile und das Programm wartet auf eine beliebige Eingabe. Danach beendet es sich.


Wie nach jeder Erfassung muß auch hier nach Abschluß der Übernahme die Zieldatenbank integriert werden.

 

4. Aufbau der Steuerdatei

Die Steuerdatei enthält die Formatbeschreibung des Datenbausteins. Die Steuerdatei ihrerseits ist zeilenweise aufgebaut. Jede Zeile wird durch eine Zeilenschaltung abgeschlossen.

Zeile 1 enthält die Zeichenfolge, die je zwei Feldinhalte voneinander trennt.
Zeile 2 enthält die Zeichenfolge, die je zwei Objekte voneinander trennt.

 

Die Trennzeichenfolgen dürfen maximal 127 Zeichen lang sein. Steuerzeichen innerhalb der Trennzeichenfolgen werden durch ein Vorcodezeichen, gefolgt von einem Apostroph und dem (genau) dreistelligen dezimalen Ascii-Wert des Zeichens dargestellt.

Ab Zeile 3 der Steuerdatei folgen die Namen der Zielfelder, jeweils ein Name pro Zeile in der Reihenfolge, in der die Felder im Datensatz auftreten. Bei Mehrfachfeldern kann in runden Klammern hinter dem Namen die Elementnummer des Zielfeldes angegeben werden. Die Feldnamen dürfen nicht abgekürzt werden.


Soll ein Teilfeld eines Datensatzes nicht übernommen werden, so bleibt die zugehörige Zeile in der Steuerdatei leer.


Die Steuerdatei kann zusätzliche Parameter enthalten. Diese stehen hinter einer Trennzeile, die nur aus einem STP besteht, und die die Datensatz-Beschreibung abschließt.

Diese Zusatz-Steuerungen sind z.B.: 'Arbeiten mit Update' und Leerzeichen-Komprimierung unterdrücken.

Update

Arbeiten mit 'Update' bedeutet, bei der Übernahme können auch bereits existierende Objekte geändert oder ergänzt werden. Ist das gewünscht, so muß hinter der STP-Zeile eine Zeile folgen, die den Namen des Feldes enthält, über dessen Inhalt das Zielobjekt in der Datenbank identifiziert werden kann.


Das heißt, hier muß der Name eines selektierbaren Direktaufruf-Feldes stehen, dessen Inhalt eindeutig ist. Selbstverständlich muß dieses Suchfeld in den Datensätzen des Textbausteins vorhanden sein. Das Direktaufruf-Feld darf nicht gleichzeitig Textbausteinfeld sein.


Als Updatefeldname ist auch die Zeichenfolge NR für die Objektnummer zulässig.


Enthält die zweite Zeile hinter der STP-Zeile ein N so werden Leerzeichen am Feldende nicht entfernt.


Eine Steuerdatei hat also folgenden Aufbau:

Zeile
Inhalt
1 Feld-Trenner
2 ObjektTrenner
3 folgende Feldnamen für die Übernahme
. . .  
nn letzter Feldname
nn+1 STP
nn+2 Name des Direktaufruffeldes für Update-Funktion
nn+3 N, falls Leerzeichen am Feldende nicht entfernt werden sollen
nn+4 N, falls keine neuen Objekte erzeugt werden sollen.

Die STP-Zeile sowie alle nachfolgenden Zeilen dürfen fehlen.

 

Beispiel:  

Von einem Fremdrechner sind Adress-Daten übernommen worden. Der Daten-Textbaustein sieht wie folgt aus:

Zeile
Inhalt
1 Müller, Nirgendwo
2  
3 Müller GmbH & Co KG
4 z.Hd. Herrn Müller
5 Kleine Strasse 47
6 12345 Nirgendwo
7  
8 098/76543
9  
10 **********
11 sebag mbH, Drolshagen
12  
13 sebag mbH
14 Support Hotline
15 Buchfinkenweg 10
16 57489 Drolshagen
17  
18 0190 871771
19 02761 73791
20 **********
21 Mustermann, Musterstadt
usw.  

 

Je zwei Anschriften sind also voneinander durch eine Zeile, die aus genau 10 Sternchen besteht, abgetrennt. Innerhalb einer Anschrift steht ein Datenfeld jeweils in einer Zeile.

Eine Adresse besteht jeweils aus 10 Zeilen. Die erste Zeile enthält den Anschriftennamen, der in das Feld Kurzname übernommen werden soll. Dann folgt eine leere Zeile. Die nächsten 6 Zeilen enthalten die postalische Anschrift, die unverändert in das Mehrfachfeld Anschrift übernommen werden soll. In Zeile 9 steht die Telefonnummer, in Zeile 10 die Telexnummer.

Die zugehörige Steuerdatei für die Übernahme muß wie folgt aufgebaut sein:

Zeile
Inhalt
1 Vc'010
2 **********Vc'010
3 Kurzname
4 Anschrift(1)
5 Anschrift(2)
6 Anschrift(3)
7 Anschrift(4)
8 Anschrift(5)
9 Anschrift(6)

10

Telefon
11 Fax

 

In Abhängigkeit vom Typ des Zielfeldes werden bei der Übernahme einige Spezialabprüfungen vorgenommen.

Besitzt das Zielfeld den Abprüfungstyp B, A oder T, so werden Kleinbuchstaben bei der Übernahme in Großbuchstaben gewandelt.

Handelt es sich bei dem Zielfeld um ein Textbausteinfeld oder um ein Dokumentenrecherche-Feld, so wird der zugehörige Inhalt aus dem Daten-Baustein nicht in das Datenfeld sondern in einen neu erzeugten Baustein übernommen. Der Name dieses Bausteins wird gebildet aus den konfigurierten Daten für explizit zugeordnete Bausteine, dem Namen des Zielfeldes und der aktuellen Objektnummer. Der Name des erzeugten Bausteins wird in das Datenfeld eingetragen. Es ist darauf zu achten, daß der Name eines solchen Zielfeldes nicht zu lang ist.

Zu Beginn der Übernahme wird auf Grund des Aufbaus der Steuerdatei zunächst festgestellt, ob mit 'Update' gearbeitet werden soll oder nicht, d.h. ob bereits existierende Objekte verändert oder ergänzt werden sollen.

Wird mit Update gearbeitet, so wird bei der Behandlung eines Datensatzes zunächst versucht, über den Inhalt des Direktauffeldes ein bereits existierendes Objekt zu finden. Gelingt dies, so wird das Objekt eingelesen und entsprechend der sonstigen Angaben in der Steuerdatei verändert. Anderenfalls wird ein neues Objekt angelegt.

 

5. Übernahme mittels Verarbeitung

Bei der Übernahme mittels Verarbeitung werden die Feldinhalte eines Datensatzes nicht direkt an Datenbankfelder zugewiesen, sondern zunächst auf dem internen DORADO-Stringfeld abgespeichert. Ist der Datensatz komplett eingelesen, so wird eine vorher konfigurierte Verarbeitung aktiviert. Die Verarbeitung kann ihrerseits mittels STP (Elementnummer) auf die Elemente des Stringfelds zugreifen und anderererseits die Zuweisungen an die Datenbankfelder vornehmen. Es stehen alle Sprachmittel der Verarbeitung zur Verfügung.

Diese Form der Datenerfassung erhält man durch einen entsprechenden Aufbau der ADE-Steuerdatei:

Zeile
Inhalt bei Übernahme mit Verarbeitung
1 Feld-Trenner
2 ObjektTrenner
3 VC gefolgt von dem Namen einer Verarbeitungsvorschrift (ohne Vorkennung), die für jeden Datensatz ausgeführt wird
4 maximale Anzahl Felder eines Datensatzes
5 STP (nur erforderlich, falls mit Update gearbeitet werden soll)
6 Name des Direktaufruffeldes für Update-Funktion, dahinter ein TAB gefolgt von einer Zahl, die spezifiziert, welches Feldelement im Datensatz den Suchschlüssel enthält.
7 N, falls Leerzeichen am Feldende nicht entfernt werden sollen
8 N, falls keine neuen Objekte erzeugt werden sollen.

 

 

6. Installation

Folgende Dateien werden für die automatische Datenerfassung benötigt:

  1. DORADO Standard-Installation

  2. Programm DBADEW.EXE im Verzeichnis \MULTIDOS\WIN32

  3. Eingabetableau TDB.ADE (Typ 2 Datei, auf MultiDOS Ladelaufwerk)

Wird das ADE-Programm mit einem Kommando-Parameter gestartet, so wird dieser als Name einer Kontrolldatei ausgewertet, die vom ADE-Programm als erstes aktiviert wird.

Somit ist es somit möglich, das ADE-Programm ohne zusätzliche manuelle Eingaben anwendungsspezifisch zu starten.